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                          |  | Spinnlied (Volkslied aus dem Bergischen Land)
 „Spinn, spinn, meine liebe Tochter,Ich kauf dir’n Paar Schuh’!"
 „Ach ja, meine liebe Mutter
 Auch Schnallen dazu;
 Ich kann ja nicht spinnen
 Es schmerzt mich mein Finger
 Und tut, und tut, und tut mir so weh!"
 Spinn, spinn, meine liebe Tochter,Ich kauf dir’n Paar Strümpf’!"
 „Ach ja meine liebe Mutter
 Schön Zwicklein darin.
 Ich kann ja nicht spinnen
 Es schmerzt mich mein Finger
 Und tut, und tut, und tut mir so weh."
 „Spinn, spinn, meine liebe Tochter,Ich kauf dir ein Kleid!"
 „Ach ja, meine liebe Mutter,
 Nicht zu eng und nicht zu weit.
 Ich kann ja nicht spinnen
 Es schmerzt mich mein Finger
 Und tut, und tut, und tut mir so weh."
 „Spinn, spinn, meine liebe Tochter,Ich kauf dir ein’n Mann!"
 „Ach ja meine liebe Mutter,
 Der steht mir wohl an!
 Nun kann ich schon spinnen,
 Es schmerzt mich kein Finger
 Und tut, und tut, und tut nicht mehr weh."
 
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                          |  | Lied der jungen Spinnerin (Martin Greif)
 Ich bin die junge SpinnerinUnd drehe goldene Fäden,
 Hätt’ einer noch so wilden Sinn,
 Ich fange dennoch jeden.
 Vor meiner Spindel wirrem SausVergehen ihm die Sinne,
 Ich nehm’ ein Fädlein blos heraus
 Und halt dabei nicht inne.
 Ich bind’ den Schlimmen an den StuhlUnd lass’ ihn nimmer weiter,
 Mein Spinnrad saust, es geht die Spul’,
 Ich sing mein Liedlein heiter.
 Der Eingefangne wird so still,Weiß nicht, wie ihm geschehen,
 Bis ich ihn wieder lassen will,
 Bleibt er mir ruhig stehen.
 
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                          |  | Maria am Spinnrad Volkslieder
 (aus Westfalen und Schlesien)
 Maria spann am RockenSie nähte eine feine Naht;
 Sie las in ihrem Büchlein
 Gar fleißig dient sie Gott.
 Und da sie Gott gedient,Was gab er ihr zum Lohn,
 Das Himmelreich zu Teil
 Dazu die himmlische Kron’.
 
 
 (aus Niederreifenberg/Taunus) Ich weiß eine ewige Spinnerin,die spinnet dem Herrn seinen Rock.
 Sie kniete sich vor dem Altare
 Und diente dem lieben Gott.
 Und als der Rock gesponnen war,was bekam sie für ihren Lohn?
 Im Himmel ein’ Teil auf ewig,
 auf Erden die golden Kron’.
 
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                          |  | Spinnlied für fleißige Mädchen (Franz von Pocci, 1807 - 1876)
 Was höre ich surren,Im Takte und knurren,
 Als kämen im Bunde
 Viel Kätzchen und Hunde
 Zumal auf mich ein!
 Was sehe ich eilen,Und nimmer verweilen,
 Was seh’ ich entschwinden
 Den eifrigen Händen
 Was fahren hinein?
 Das Rädchen, das knurret,Die Spule, die surret,
 Der Faden enteilet,
 Der Fuß nimmer weilet,
 Die Arbeit ist heiß.
 Beim Spinnen erhebenSich trauliche Reden.
 Da lassen Geschichten
 Sich leichter erdichten,
 Nicht schlummert man ein.
 Drum brumme nur, Rädchenund eile, du Fädchen
 Zur Spule hinein,
 Daß bald dann mag scheinen
 Auf köstlichem Leinen
 Die Sonne im Mai.
 
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                          |  | Häusliches Glück (deutsches Volkslied, gesammelt von Ludwig Erk)
 Die gute Mutter Eva spann,Wir spinnen auch, ich und mein Mann.
 Uns wird bei Arbeit und Gesang
 Der Winterabend niemals lang.
 Refrain: Wir spinnen wir spinnen,
 ich und mein Mann.
 Da kommt daher der Feilenschmied,Bringt seine liebe Gretel mit.
 Da zünden wir die Schleusen an
 Und fangen dann zu spinnen an
 Mein Mann ist fix, das sollt ihr sehn,Er greift’s recht an, er kann’s recht drehn,
 Er nimmt die Spindel in die Hand
 Und zieht den Faden ellenlang.
 Von jedem seiner Flachsgespinn,Bleibt uns ein Groschen zum Gewinn.
 Da geb’ ich ihm ein’n Schmatz dafür
 Und obenauf ein braunes Bier.
 
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                          |  | Volkslied (aus Niedersachsen)
 Zum Arzt kam einst gegangenEin schöner junger Mann,
 Um Heilung zu erlangen;
 Denn er war schlimm daran.
 Und als der Arzt ihn fragte:
 „Wo kommen sie daran?"
 Da sagte der Geplagte:
 „Wohl auf der Spinnerei,
 Wohl auf der guten
 Wohl auf der guten Spinnflachsweberei".
 Des Morgens in der FrüheDa wollt ich auch mal hin,
 Wohl zu der Kaffeemühle,
 Dahin steht mir mein Sinn.
 Da begegnet mir ein Mädchen,
 Das war so bleich und blaß.
 Und als ich sie nur fragte:
 „Von woher kommt denn das?"
 Das kommt von der guten,
 Das kommt von der guten Spinnflachsweberei":
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